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Dieses Mathe-Rätsel verwirrt Millionen – kannst du es lösen?

Es beginnt wie ein ganz normaler Tag. Du scrollst durch dein Handy, vielleicht beim Frühstück oder während du auf den Bus wartest. Katzenvideos, Promiklatsch, ein neues Rezept für Quarkbällchen – nichts Ungewöhnliches. Und dann taucht es plötzlich auf. Dieses eine Bild, dieser eine Screenshot, der dich stutzen lässt. Ein harmlos wirkendes Matheproblem. Es sieht aus wie etwas, das ein Drittklässler lösen könnte. Und doch… scheint niemand sich einig zu sein. Die Leute diskutieren, argumentieren, rechnen nach – und verzweifeln. Willkommen bei dem Mathe-Rätsel, das das Internet spaltet.

Der Ursprung: Ein einfaches Problem mit explosiver Wirkung

Die Aufgabenstellung klingt einfach – fast schon zu einfach, um darüber nachzudenken:

Wenn 1 + 4 = 5
und 2 + 5 = 12
und 3 + 6 = 21

Was ist dann 5 + 8 = ?

Wer jetzt denkt, das sei ein Tippfehler, der irrt. Genau diese Zahlenkombination bringt seit Monaten unzählige Menschen weltweit zum Grübeln. Die Kommentare unter entsprechenden Beiträgen auf Facebook, TikTok oder YouTube explodieren regelmäßig mit Tausenden von Antworten – jede Person ist sich sicher, den Trick durchschaut zu haben. Und dennoch: die Meinungen könnten nicht unterschiedlicher sein.

Aber woran liegt das?

Mathematik trifft auf Logik: Warum das Gehirn rebelliert

Zuerst einmal: Diese Art von Aufgaben hat nichts mit klassischer Mathematik zu tun. Zumindest nicht mit jener, wie sie in der Schule gelehrt wird. Es geht hier nicht um Regeln wie Punkt-vor-Strich oder die binomischen Formeln. Es geht um ein Spiel mit Mustern, um Logik, um Um-die-Ecke-Denken – und vielleicht auch ein bisschen um Frustrationstoleranz.

Das menschliche Gehirn liebt Muster. Schon Babys erkennen innerhalb weniger Monate Wiederholungen und Regelmäßigkeiten. Aber genau das wird uns hier zum Verhängnis: Diese Aufgabe bricht bewusst mit dem, was wir erwarten. Sie fängt vertraut an, wird dann unlogisch – oder doch nicht?

Die erste Vermutung: Es ist einfach ein Zahlentrick

Schauen wir uns die Aufgabe genauer an:

1 + 4 = 5 → okay, das stimmt
2 + 5 = 12 → Moment mal. Das ergibt doch 7? Woher kommt die 12?
3 + 6 = 21 → Hmm… 3 + 6 ist 9. Wie wird daraus 21?

Schon hier geraten die ersten ins Schleudern. Einige werfen sofort das Handtuch, andere suchen fieberhaft nach einem Muster. Und tatsächlich – es gibt mehrere Wege, diese Gleichungen „logisch“ zu machen.

Lösungsansatz 1: Addieren und Multiplizieren kombiniert

Eine der beliebtesten Methoden geht davon aus, dass die zweite Zahl mit der ersten multipliziert und dann addiert wird:

1 + 4 = 5 → 1 + 4 = 5 ✅
2 + 5 = 2 + (2×5) = 2 + 10 = 12 ✅
3 + 6 = 3 + (3×6) = 3 + 18 = 21 ✅
5 + 8 = 5 + (5×8) = 5 + 40 = 45

Diese Logik scheint zunächst aufzugehen – und viele Nutzer sind sich damit sicher: Die Lösung ist 45. Doch dann taucht ein anderer Kommentar auf…

Lösungsansatz 2: Kumulative Addition

Einige schlagen vor, dass die Ergebnisse kumulativ aufgebaut werden:

1 + 4 = 5
2 + 5 = vorheriges Ergebnis (5) + 7 = 12
3 + 6 = vorheriges Ergebnis (12) + 9 = 21
5 + 8 = vorheriges Ergebnis (21) + 13 = 34

→ Also wäre die Antwort hier: 34

Auch logisch? Irgendwie schon. Und das ist das eigentliche Problem: Es gibt keine einzig wahre Lösung – zumindest nicht in dem Sinne, wie wir es aus Schulbüchern kennen. Es ist ein Rätsel, kein mathematischer Lehrsatz. Und gerade das macht es so spannend.

Warum lieben Menschen solche Aufgaben?

Man könnte meinen, dass solche Rätsel die Leute eher frustrieren als begeistern – doch das Gegenteil ist der Fall. Studien zeigen: Menschen empfinden ein tiefes Gefühl der Befriedigung, wenn sie etwas Komplexes lösen, besonders wenn es auf den ersten Blick unlösbar scheint. Dieser „Aha-Moment“, wenn es plötzlich klickt, setzt Dopamin frei – das sogenannte Glückshormon.

Außerdem fördern solche Rätsel das kreative Denken, die Fähigkeit, über den Tellerrand hinaus zu schauen, bestehende Muster zu hinterfragen und neue Wege zu finden.

In einer Welt, in der vieles vorhersehbar und automatisiert ist, bieten solche Aufgaben einen Hauch von Abenteuer. Ein kleines Stück Chaos im strukturierten Alltag.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Kognitionsforscher beobachten mit Interesse den Boom solcher Logikrätsel in sozialen Netzwerken. Sie sehen darin eine moderne Form des spielerischen Lernens – ähnlich wie Sudoku, Schach oder Escape Rooms.

Professorin Dr. Nadja Finkenstein, Neurowissenschaftlerin aus Berlin, sagt dazu:

„Diese Rätsel sind nicht dazu da, mathematisch korrekt zu sein. Vielmehr stimulieren sie das präfrontale Cortex – also jenen Teil des Gehirns, der für Problemlösung, Planung und logisches Denken zuständig ist. Das macht sie zu hervorragenden Denksportaufgaben.“

Was ist denn nun die „richtige“ Antwort auf 5 + 8?

Und hier kommt der vielleicht spannendste Punkt: Es gibt mehrere mögliche Antworten – je nachdem, welches Muster man erkennt.

Antwort 1: 45 (nach dem Muster: x + x×y)
Antwort 2: 34 (nach kumulativer Addition)
Antwort 3: Manche Nutzer sagen auch 40, 53 oder 100 – je nach völlig anderer Herangehensweise.
Doch die eigentliche Frage ist nicht, welche Zahl richtig ist, sondern: Wie gehst DU an das Problem heran? Bist du jemand, der aufgibt, wenn’s unlogisch wird? Oder bleibst du dran? Denkst du logisch oder kreativ?

Diese kleine Mathefrage ist in Wirklichkeit ein Persönlichkeitstest. Ein Spiegel deiner Denkweise.

 

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