Bäume und Sträucher im Garten unterliegen einem jährlichen Wachstumszyklus. Das heißt, sie treiben im Frühjahr mithilfe eingelagerter Reservestoffe aus, decken ihren Energiebedarf per Photosynthese während des Sommers und beginnen dann im Spätsommer mit dem Einlagern von Energiereserven. Im Winter ist Ruhephase. Der Schnitt passt sich diesem Rhythmus am besten an, hängt aber auch davon ab, wann Bäume oder Sträucher ihre Blüten anlegen. Denn ein Schnitt zur falschen Zeit entfernt gerade bei vielen Ziersträuchern den kompletten Blütenansatz. Ein Schnitt im Februar ist für viele Bäume ideal.
Bedenken Sie, dass der Schnitt das Gehölz zwar fit hält, jedoch nicht die Bäume und Sträucher dauerhaft klein halten kann. Denn ein Rückschnitt hat einen ebenso kräftigen Austrieb zur Folge, da Bäume immer ein bestimmtes Verhältnis zwischen Ast- und Wurzelmasse einhalten. Sollen Gehölze klein bleiben, wählen Sie von Anfang an entsprechend kleine Bäume für den Garten.
Dieses Gehölz sollte man im Februar schneiden
1. Gehölz: Der Sommerflieder
Im Frühling werden die im Sommer blühenden Sträucher geschnitten. Deren Blüten bilden sich nämlich ausschließlich an den jährlichen Neuaustrieben. Schneiden Sie den Sommerflieder beherzt und lassen Sie von jedem Trieb aus dem Vorjahr nur einen kurzen Aststummel mit höchstens zwei Knospen stehen. In der Mitte des Gehölzes können es auch ein paar Knospen mehr sein, damit der Sommerflieder sein natürliches Wuchsbild behält. Wird Ihnen der Strauch mit den Jahren zu dicht, dann schneiden Sie auch ruhig einzelne Triebe bodennah weg – vorzugsweise natürlich die schwächeren.
Die im Frühsommer blühenden Gehölze wie Weigelie, Kolkwitzie oder Deutzie sollten Sie auch im Februar schneiden – jedoch nur alle zwei bis drei Jahre. Gut ein Drittel der alten Haupttriebe mit rauer Rinde kommt bodennah ab. Die Pflanzen tragen die Blüten überwiegend an jungen Trieben mit glatter Rinde und an den im Frühjahr neu gebildeten Zweigen.
2. Gehölz: Die Hortensien
Idealerweise werden auch Hortensien im Februar geschnitten, wenn auch je nach Art auf unterschiedliche Weise. Bei Schneeball- und Rispenhortensien schneiden Sie jährlich die im Vorjahr abgeblühten Triebe auf kurze Stummel zurück und kappen alle drei Jahre noch die ältesten Triebe. Wenn Ihnen das Wuchsbild der Pflanzen nicht passt, schneiden Sie den gesamten Strauch etwa 30 Zentimeter über dem Boden ab und erziehen in den folgenden Jahren eine neue Krone. Diese Schnitttechnik empfiehlt sich besonders für alte Sträucher, bei denen zahlreiche Triebe stark verholzt sind.
Im Februar werden auch die Bauernhortensien, Kletterhortensien und alle übrigen Arten geschnitten. Entfernen Sie dabei aber nur die alten Blütenblätter. Und zwar unterhalb der Blüte direkt über dem nächsten Knospenpaar. Der Grund: Sie haben die neuen Blüten bereits im Vorjahr angelegt. Gehen Sie beim Schnitt der Hortensien also zu beherzt zu Werke, bringen Sie sich damit um die Blütenpracht im Sommer.
3. Gehölz: Das Kernobst
Kurz vor dem Laubaustrieb wird auch das Kernobst geschnitten – je später im Winter, desto schwächer äußert sich der Austrieb. Das ist bei Bäumen auf starkwüchsiger Unterlage natürlich ideal. Außerdem beschleunigt der aufsteigende Saft die Wundheilung. Schneiden Sie alle sich kreuzenden oder in die Krone wachsenden Äste sowie Abgestorbenes ab. Damit bringen Sie Luft und Licht in die Baumkrone. Entfernen Sie außerdem sehr steil wachsende Zweige sowie bei älteren Bäumen überhängendes Fruchtholz. So machen Sie neuem Holz Platz, an dem sich dann wieder Fruchtholz bilden kann.